Wie gehe ich bei der Recherche von Personen um?
Hinweise zur Recherche von Personennamen
Der bevorzugte Name einer Person besteht aus einem Nachnamen und Vornamen bzw. aus einem persönlichen Namen und ggf. aus einem nachgestellten Präfix, einer Zählung oder einem Beinamen, einem Gattungsnamen, einem Territorium oder einer Titulatur. Ein Titel oder eine sonstige zur Person gehörende Kennzeichnung wie Rang-, Ehren- oder Amtsbezeichnungen, ein nicht-exaktes Geburts- und/oder Sterbedatum sowie der Beruf oder die Tätigkeit werden bei der Recherche in der Regel nicht zum Namen hinzugenommen.
Für die Recherche nach Personen werden die folgenden Sucheinstiege angeboten:
Formale Suche nach Personen mittels einfacher und erweiterter Suche
Einfache Suche
Wenn Sie in das Feld der einfachen Suche einen Personennamen eingeben, erhalten Sie in der Liste der Suchergebnisse sowohl Titel, welche die Person selbst verfasst hat, als auch Titel über diese Person. Möchten Sie die Suche von vornherein auf Primärliteratur beschränken, bietet sich eine Recherche im Verfasserfeld der erweiterten Suche an.
Erweiterte Suche
Der Name einer an einer Publikation beteiligten Person (z.B. Autor, Herausgeber, Mitarbeiter) kann in den Feldern der erweiterten Suche als Suchbegriff eingegeben und mit anderen Suchbegriffen kombiniert werden. Die Eingabe des Namens erfolgt in folgender Form: Name, Vorname (Ausnahme: nicht-moderne Namensformen, siehe unten) [Beispiele: Brandt, Willy; Goethe, Johann Wolfgang von], Trunkierung mit Fragezeichen (?).
Mit dem 'Register'-Button springen Sie direkt in eine alphabetische Liste des jeweiligen Suchbegriffs und können dort gezielt einzelne Titel aufblättern. Dies wird vor allem dann empfohlen, wenn Sie sich über die exakte Schreibweise eines Namens nicht ganz im Klaren sind.
Sachliche Suche nach Personen mittels erweiterter Suchfunktion
Wenn Sie Sekundärliteratur über eine Person suchen, nutzen Sie bitte das Schlagwortfeld der erweiterten Suchfunktion. Sie erhalten dann alle Titel, in denen es um die Person oder ihr Werk geht.
Es sind alle Schlagwörter so indexiert, dass durch die Eingabe von "/" oder "-" oder durch Setzen eines Leerzeichens automatisch ein neuer Registereintrag erzeugt wird. Eine verfeinerte Recherche kann zudem aus dem abweichenden Namen der Person und gegebenenfalls Ergänzungen wie Lebensdaten erfolgen.
Verknüpfung von Personennamen mit der Gemeinsamen Normdatei (GND)
Über einen Zeitraum von zwei Jahren (Dezember 2013 – Dezember 2015) wurden aktuelle und bestehende Titeldatensätze der Jahresberichte - soweit vorhanden - mit rund 98.500 individualisierten Personeneinträgen der Gemeinsamen Normdatei (GND) der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) verknüpft.
Die Verlinkung mit der GND-Nummer ermöglicht eine eindeutige Identifizierung und Zuordnung der Person, ihrer Lebens- und Wirkungsdaten, ihrer veröffentlichten Werke sowie der Literatur über eine Person. Im Folgenden finden Sie Informationen darüber, wie in der Datenbank der Jahresberichte nach Personennamen recherchiert werden kann, die mittels GND-Verknüpfung identifiziert sind. Im Anschluss daran sind Erläuterungen zur Recherche nach ausgefallenen und/oder seltenen Personennamen eingefügt, die in der Datenbank keine GND-Verknüpfung aufweisen.
1. Besonderheiten bei der Recherche nach Personen mit eindeutiger GND-Verknüpfung
Eine GND-Verknüpfung von Personennamen in der Datenbank der Jahresberichte liegt mit großer Wahrscheinlichkeit vor, wenn ein GND-Personenschlagwort zum betreffenden Namen existiert. Zum Abschluss der aktiven Erschließung sind auf Schlagwortebene rund 126.500 Titeldaten mit der GND verknüpft (Stand: Ende Dezember 2015).
Recherchiert werden kann nach den oben dargestellten Sucheinstiegen (formale und sachliche Suche). Eine Recherche nach Personennamen, die von der standardisierten GND-Ansetzung abweichen, ist in der Datenbank der Jahresberichte möglich. [Beispiel: Der GND-Eintrag Friedrich II., Preußen, König wird ergänzt durch weitere Namen, wie z.B. „Friederich, der Große“, „Fridericus Magnus“ oder „Guillaume, Frederic“ (Pseudonym), als Trennzeichen werden Kommata eingesetzt.]
Als Ergebnis erhalten Sie dann zunächst eine Kurzliste mit Personen, die dem eingegebenen Suchnamen (d.h. der Verweisungsform) zugeordnet sind. Nach Auswahl der gewünschten Person folgen individualisierte Informationen zu Lebens- und Wirkungsdaten sowie weiterführende Links zu externen Angeboten (z.B. Wikipedia, Deutsche Digitale Bibliothek oder Library of Congress). Am Ende der Seite finden sich schließlich - sofern Titel in der Datenbank vorhanden sind - zwei Links, die Sie zu Literatur von und über die gesuchte Person führen.
Die formale Erschließung von Publikationen in der Datenbank erfolgte nach den Regeln für die alphabetische Katalogisierung in wissenschaftlichen Bibliotheken (RAK-WB). Die Ansetzung von Personennamen unterscheidet sich damit zur GND, die nach dem internationalen Standard Resource Description and Access (RDA) erschließt [Beispiel für Unterschiede in der Ansetzungsform: Friedrich <II., Preußen, König> (Ansetzung nach RAK-WB), Friedrich II., Preußen, König (Ansetzung nach RDA). Als Trennzeichen werden bei der Anwendung von RAK-WB sowohl Kommata als auch spitze Klammern gesetzt.]. Entsprechend ist zu empfehlen, bei negativen Rechercheergebnissen als Trennzeichen bei der Eingabe des Suchbegriffs sowohl Kommata als auch spitze Klammern zu nutzen.
2. Besonderheiten bei der Recherche nach Personen ohne GND-Verknüpfung
Liegt eine GND-Verknüpfung von Personennamen in der Datenbank der Jahresberichte nicht vor, bietet sich vor allem bei der Recherche nach vormodernen Namen die Nutzung der erweiterten Suchfunktion an.
Vormoderne Personennamen tauchen in der Datenbank vor allem im Kontext von Quelleneditionen auf. Für diese ist eine sachliche Suche mittels Schlagworten sinnvoll, die durch eine formale Recherche ergänzt wird. Bei letzterer sollten durchaus verschiedene Namensformen ausprobiert werden. Liegen ergänzend zum Namen Titelangaben vor, ist bei vormodernen Verfassern zudem eine Suche via „Titelanfang“ zu empfehlen.
Sollten trotz intensiver Recherche keine zufriedenstellenden Suchergebnisse generieren werden, empfehlen wir zur weiteren Lektüre unsere früheren FAQ-Ausführungen „Wie gehe ich bei der Recherche von Personen mit ausgefallenen und/oder seltenen Namensbezeichnungen oder Namen der Vormoderne um?“ In diesen finden Sie ausführliche Hinweise zur Recherche nach mittelalterlichen und modernen Namen, Namen geistiger Würdenträger, Fürstennamen und Pseudonymen.
Hintergrundinformationen zur Gemeinsamen Normdatei (GND)
„Die Gemeinsame Normdatei unterstützt mit ihrem Personenbestand die Suche nach Autoren und anderen für die Veröffentlichung relevanten Personen, aber auch nach Personen, die Thema einer Veröffentlichung sind, sowie sonstige am Entstehen der Werke beteiligte Personen. Individualisierte Personendatensätze repräsentieren jeweils nur eine bestimmte Person und bieten entsprechend selektiv ausschließlich den Zugang zu Veröffentlichungen von und über diese Person. Diese Personendatensätze enthalten identifizierende Angaben, soweit möglich Lebens- oder Wirkungsdaten und Berufs- oder Funktionsangaben (diese zum großen Teil auch als Verlinkung).“ (vgl. hierzu die Ausführungen der DNB)
Mit der Gemeinsamen Normdatei (GND) steht ein deutschlandweit verbindlicher und international anschlussfähiger bibliothekarischer Standard zur Verfügung. In der GND wurden die bisher getrennten Normdateien Gemeinsame Körperschaftsdatei (GKD), Personennamendatei (PND) und Schlagwortnormdatei (SWD) in einer Datei zusammengeführt und vereinheitlicht. Die GND wurde von der DNB kooperativ mit den Bibliotheksverbünden erarbeitet.