JDG-Einblicke: Sportgeschichte
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JDG-Einblicke
Rechercheeinstieg zum Thema „Sportgeschichte“ aus Anlass der Fußball-EM 2012 in Polen und der Ukraine
Im deutschen Sprachraum überließen die Historiker die Sportgeschichte lange Zeit den Sportwissenschaftlern und deren fachspezifischen Informationssystemen (ViFa Sport). In den letzten Jahren hat das Interesse der universitären Geschichtswissenschaft am Sport jedoch stark zugenommen – eine Entwicklung, die eine Abfrage der Datenbank der Jahresberichte mit dem Stichwort Sport vor Augen führt.
Woran es liegt, dass die Fußballgeschichte besser erforscht ist als der Frauensport und weshalb das "Wunder von Bern“ mehr historische Publikationen hervorgebracht hat als das Wembley-Tor von 1966, mag an dieser Stelle offen bleiben.
In den Jahresberichten finden Sie nicht nur Literatur zu Katarina Witt, Täve Schur, Max Schmeling, Henry Maske, Jürgen Sparwasser, Franz Beckenbauer und vielen anderen Sportidolen der Vergangenheit. Sie finden auch die relevante Forschung zur Rolle der Turnerbewegung bei der Nationsbildung in Deutschland, zu den Olympischen Spielen von 1936, die von der nationalsozialistischen Propaganda in den Dienst genommen wurden, und zu den Olympischen Spielen von 1972, die als Kontrapunkt das Bild eines weltoffenen, friedliebenden Deutschland in die Welt tragen sollten.
Die genannten Großereignisse zeugen beispielhaft davon, dass Sportpolitik ein steter Begleiter des Sports ist. Der moderne Sport ist aber auch untrennbar verknüpft mit der Entwicklung der Massenmedien. Eine Schattenseite des Sports ist Doping. Es war nicht nur ein Auswuchs des mit allen Mitteln ausgetragenen Systemkonkurrenz im Kalten Krieg, sondern spiegelt auch die Beschleunigung des Alltags in der (post)modernen Welt.
Bildnachweise:
- Jürgen Sparwasser: Bundesarchiv, Bild 183-N0503-0309 / Mittelstädt, Rainer / CC-BY-SA
- Ballgymnastik: Bundesarchiv, Bild 146-1979-099 -21A / CC-BY-SA