JDG-Einblicke: Europa

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Rechercheeinstieg zum Thema „Europa“ aus Anlass des Jahresthemas 2013/14 der BBAW „Zukunftsort Europa“

Vom ersten deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer stammen folgende Worte: „Die Einheit Europas war ein Traum weniger. Sie wurde eine Hoffnung für viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für alle.“
Selten wurde über Europa so viel geschrieben oder gesprochen wie in der letzen Zeit. Grundsätzliche Fragen zur Zukunft Europas zeigen sich an den Widersprüchen zwischen wirtschaftlicher und politischer Integration innerhalb der EU. Wie soll es mit dem Projekt Europa weitergehen auch angesichts des Entstehens neuer politischer und wirtschaftlicher Machtzentren im Zuge der Globalisierung. Wollen wir also mehr oder weniger Europa? Was ist uns Europa in der Zukunft wert?
 
 
Zu diesen Fragen will auch die BBAW mit ihrem Jahresthema 2013/14 einen Beitrag leisten.
Dazu soll sowohl die historische Genese der gegenwärtigen europäischen Situation als auch Europa als sich entwickelnder Prozess thematisiert werden.
In den Jahresberichten für deutsche Geschichte findet sich eine Vielzahl relevanter Literatur zu Europa, die sich mit den geistigen und institutionellen Vorläufern der europäischen Integration beschäftigt.
 
 
2. lesung der pariser verträge im deutschen bundestag am 25. februar 1955 - rede konrad adenauer
Als Vorläufer der europäischen Einigung und einer Idee von Europa (Europaideen) wird vor allem die Paneuropa-Bewegung von Richard Coudenhove-Kalergi angesehen. Das Ende des Zweiten Weltkrieges forcierte zahlreiche Bestrebungen zur Schaffung europäischer Organisationen allerdings beschränkt durch den Kalten Krieg und die Spaltung Europas auf Westeuropa. Das erste Projekt politischer Zusammenarbeit stellt der 1949 unter maßgeblichen Einfluss von Winston Churchill gegründete Europarat dar.
 
 
Keimzelle der heutigen EU war die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion), die durch die Pariser Verträge 1952 gegründet wurde und 1952 in Kraft trat. Dieselben sechs Staaten (Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande) unterzeichneten am 25. März 1957 die Römischen Verträge, mit denen die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft  (EWG) sowie die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) gegründet wurden.
 
 
deutsche gedenkmünzen, die erste euro-gedenkmünze nach der währungsunion, motivseite
 
Einen weiteren Schub der europäischen Einigung bildeten die politischen Veränderungen, die mit dem Fall der Berliner Mauer symbolisiert werden. Der Vertrag von Maastricht hob die europäische Integration auf eine neue Ebene indem er die Wirtschaftsgemeinschaft zu einer politischen Union ausbaute. Der Vertrag schuf 1993 einen einheitlichen Binnenmarkt und die Einführung des Euro zum 1. Januar 2002 vereinfachte immerhin für jeden Bürger, dessen Staat Mitglied der Eurozone war, das Alltagsleben bei Auslandsaufenthalten im Euroraum. Durch den Beitritt von zehn neuen Ländern 2004 (Osterweiterung) und zwei weiteren 2007 zur EU wurde die Teilung Europas um ein entscheidendes Stück überwunden.
 
 
 
Die Finanz- und Schuldenkrise der letzten Jahre hat sich zur größten Herausforderung für die EU und ihre Mitgliedstaaten seit Beginn der Integration entwickelt. Die Krise zeigt nach Meinung vieler, dass nur die wirkliche Teilhabe der europäischen Bürger an ‚ihr’ Europa die Zukunft eines einheitlichen Europas und seiner Institutionen (z.B. Europäisches Parlament, Europawahlen) gewährleisten kann.

 

 

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