JDG-Einblicke: Emotionen

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Rechercheeinstieg zum Thema "Emotionen" zum Anlass des Salons Sophie Charlotte an der BBAW am 19.01.2013 mit dem Motto "Die Wissenschaft und die Liebe"

 

Der deutsche Erzähler Jean Paul (1763-1825) soll einmal gesagt haben: „Wer nicht zuweilen zuviel empfindet, der empfindet immer zuwenig.“ - ein Plädoyer für Emotionalität in wenigen Worten, vor allem offensichtlich auf die Liebe gemünzt. Diese ist das Haupthema des diesjährigen Salon Sophie Charloltte an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Wo Liebe ist, sind aber auch viele andere Gefühlswelten im Spiel. In der Geschichtswissenschaft wird sich unlängst intensiv mit der philosophisch-psychologischen  Kategorie der Emotion und ihren Implikationen - der Wikipedia-Artikel zum Stichwort "Emotion" gibt einen guten Überblick - auseinandergesetzt. Recherchen in den Jahresberichten für deutsche Geschichte fördern hier eine ganze Reihe relevanter Publikationen bzgl. Gefühlen an all ihren - je nach subjektiver Perspektive und Bewertung - positiven (erwünschten), negativen (unerwünschten) aber auch wertneutralen Facetten zu Tage:

 

zuchtlose liebe

Die Nutzung des Schlagworts Emotionen eignet sich sogleich hervorragend für einen ersten Überblick. Mit diesem sind eine ganze Reihe von Verweisungsformen verbunden - ein kurzer Registerblick zeigt es - welche das Empfindungsspektrum in seiner ganzen Vielfalt darstellen. Die Liebe ist freilich ein großes Publikationsthema, etwa in Verbindung mit der Briefkultur, in der Literatur(-geschichte) allgemein oder - etwas spezieller - in der Lyrik. Auch Sexualität spielt in diesem Zusammenhang eine nicht unwichtige Rolle. Gleichwohl sind beispielsweise Schmerzen, Eifersucht und Neid nicht nur mögliche "Nebenwirkungen" von Liebesgefühlen, sondern ganz eigene Kategorien von Emotionalität und Empfindsamkeit, welche Einklang in geschichtswissen-schaftliche Studien fanden und finden. 

 

Gleichzeitig zeigen Forschungsarbeiten wie unterschiedlich aber auch erstaunlich ähnlich Individuen, Gruppen und Gesellschaften im Wandel der Zeiten mit Gefühlen umgegangen sind und entsprechende Verhaltens- und Handlungsweisen an den Tag legten. Das zeigt sich beispielsweise in der Pflege von Freundschaften, etwa unter Schriftstellern oder auch politisiert, insitutionalisiert und ritualisiert zwischen Staaten und Völkern, zum Beispiel in der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft. Das Spektrum lässt sich zudem nicht zuletzt anhand von Trauerarbeit im Todesfalle ablesen. initiativkomitee "monat der deutsch-sowjetischen freundschaft"Menschen sind jedoch dazu in der Lage schlimme Situationen bzw. damit verbundene negative Emotionen zu überwinden, Glück und Freude wiederzuentdecken, vor allem in Rückgriff auf Humor. Die Entstehung und Entwicklung der Psychologie, Psychotherapie sowie Psychiatrie als ganz eigene Wissenschafts- und Wirtschaftszweige u.a. zur Erforschung und unterstützter Verarbeitung von Gefühlen in den unterschiedlichsten Lebenslagen ist dabei eine ganz eigene Geschichte.

 

 

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