Woher erhielt das JDG-Team zu erschließende Publikationen?
Zur Arbeitspraxis der Publikationssichtung und -auswahl
Bei der Recherche, Auswahl, Erschließung und Zugänglichmachung relevanter Publikationen für die Datenbank der Jahresberichte wurde eine vierteilige Strategie verfolgt. Diese manifestierte sich vor allem in einer engen Kooperation mit namhaften deutschen Bibliotheken.
1. Grundständige Sichtung der Neuerwerbungen von DNB und SBB-PK
Die Jahresberichte waren in die Geschäftsgänge der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) am Standort Leipzig und der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz am Standort Potsdamer Str. mit eigenen Arbeitsplätzen eingebunden. Effektiv und systematisch konnte so die Relevanz der von den beiden Bibliotheken erworbenen Literatur auf Relevanz für die Bibliographie geprüft werden. Im Falle der Berliner Staatsbibliothek kam die Berücksichtigung der Abonnements von für das JDG-Profil relevanten Zeitschriften - das waren mehrere hundert - hinzu.
Nach der Auswahl fanden vor Ort die formale und inhaltliche Erschließung nach dem sogenannten Autopsieprinzip statt. Das heißt, die ausgewählte Literatur wurde nach Vorlage erschlossen.
2. Übernahme von Fremddaten von der BSB und anderen OPACs von Bibliotheksverbünden
Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) betreute im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit 1949 das Sondersammelgebiet Geschichte Deutschlands, Österreichs und der Schweiz und erwarb damit u.a. die zur deutschen Geschichte weltweit erschienene Literatur möglichst vollständig. Als ein wichtiger Partner lieferte sie den Jahresberichten regelmäßig umfangreiche Datensatzpakete zu den relevanten Neuerwerbungen. Diese Daten wurden von der JDG-Arbeitsgruppe intensiv ausgewertet und nach existierenden Erschließungsregeln aufgearbeitet. Hierbei wurde entweder unter Verzicht der Werkvorlage erschlossen oder eine Fernleihe zur Werkansicht ausgelöst. Zudem fand bei Bedarf über ein spezielles Webtool, dem ZACK Gateway, eine gezielte Datenübernahme aus den elektronischen Katalogen (OPACs) großer bibliothekarischer Verbünde statt.
3. Fernleihe nach ergänzender systematischer Recherche
Die direkte Zusammenarbeit mit Bibliotheken zur Erfassung der für die Bibliographie relevanten Literatur fand seine Ergänzung in systematischer Webrecherche sowie gezielter Konsultation einschlägiger geschichtswissenschaftlich relevanter Informationsressorcen, so etwa Rezensionsportale. Wurden relevante (neue) Publikationen gefunden, folgte nach Überprüfung des Vorhandenseins in der Datenbank und der Verfügbarkeit in den Kooperationsbibliotheken in der Regel eine Fernleihe, um das betreffende Werk in Ansicht eines Exemplars zu erschließen. Sofern es gerechtfertigt erschien, wurde ggf. auf die "Autopsie" verzichtet.
4. Elektronische Publikationen
Genuin elektronische wissenschaftliche Publikationen - so etwa ausschließlich im Netz erschienene Aufsätze und Hochschulschriften, Digitalisate und Fachdatendatenbanken - wurden, nicht zuletzt auf Basis der Bibliothekskooperationen und eigenständiger Rechechen, grundlegend nachgewiesen.