Einträge zu dem Titel ""Wider die Picarder" : Diskriminierung und Vertreibung der Böhmischen Brüder im 16. und 17. Jahrhundert / Thomsen, Martina (2008)":

[Allegro-Code Code Beschreibung] Inhalt
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[20 Hauptsachtitel. Körperschaftliche Ergänzung : Zusatz] "Wider die Picarder" : Diskriminierung und Vertreibung der Böhmischen Brüder im 16. und 17. Jahrhundert
[31 Schlagwörter, Thesaurusbegriffe] Böhmische Brüder > Brüder-Unität; Mährische Brüder > Religiöse Bewegungen > Böhmische Brüder (auch Mährische Brüder, tschechisch Jednota bratrská) waren eine religiöse Gemeinschaft, die im 15. und 16. Jahrhundert insbesondere in Böhmen auftrat und sich aus Mitgliedern der Taboriten und Waldenser bildete. Kennzeichen der Böhmischen Brüder in Lehre und Lebensweise waren eine am Urchristentum orientierte religiöse Auffassung, Kirchenzucht, die Verweigerung der Leistung von Kriegsdienst und Eid sowie die Ablehnung, öffentliche Ämter zu bekleiden. Gegen die Vertreter der strengen Grundsätze richtete sich bald eine Gruppe, die mildere Elemente einführen wollte, die so genannte Brüderunität (Unitas fratrum). Auf der Synode zu Reichenau 1494 kam diese Gruppe unter Lukas von Prag an die Macht, der zweiter Begründer der Bruderschaft war. Bis zu seinem Tod am 11. Dezember 1528 übte er großen Einfluauf die Bruderschaft aus. Statt eines Bischofs bestand die oberste Leitung der Bruderunität aus einem Rat von vier Senioren. 548 mussten viele Brüder infolge der erneuten Verfolgung durch Böhmen nach Polen und ins Herzogtum Preußen auswandern. Dort schlossen sie 1570 mit den Lutheranern und den Reformierten den Consensus von Sandomir, durch den sie 1573 in den "Dissidentenfrieden" der Konföderation von Warschau einbezogen wurden. Auch in Böhmen erreichte man die Duldung durch die Confessio Bohemica im Jahr 1575, die einen Vergleich der Brüder mit den Lutheranern, den Reformierten und den Calixtinern darstellt. Aufgrund dieser Confessio stellte Kaiser Rudolf II. 1609 den Majestätsbrief aus. Als Brüdergemeine erlebten sie später in Herrnhut unter Nikolaus Ludwig von Zinzendorf eine zweite Blüte, einige von ihnen siedelten sich 1737 bei Berlin in Böhmisch Rixdorf an. Vereinzelt kamen die Böhmischen Brüder auch unter Joseph II. wieder zum Vorschein, mussten sich aber zu einer der beiden ausschließlich geduldeten evangelischen Konfessionen bekennen: der Augsburgischen (lutherischen) oder der Helvetischen (reformierten). In der Tradition der Böhmischen Brüder verwurzelt, versteht sich auch die 1918 aus der Union der reformierten und lutherischen Gemeinden in Böhmen und Mähren hervorgegangene Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder.
Glaubensflüchtlinge > Religiöse Flüchtlinge > Flüchtlinge
Konfessionspolitik
[31g diverse Spezialschlagwörter] 00382841
[37 Sprache(n) des Textes] Deutsch
[40 Hauptverfasser] Thomsen, Martina
[708 Detaillierte Quellenangaben Seiten] 145-164
[76 Erscheinungsjahr] 2008
[84 Sachtitel des übergeordn. Werkes [/ Verf.Name] [ ; Zählung] ode _IdNr des übergeordneten Werkes] b961001056l
Glaubensflüchtlinge : Ursachen, Formen und Auswirkungen frühneuzeitlicher Konfessionsmigration in Europa / Bahlcke, Joachim 2008
Rechtliche Aspekte konfessioneller Migration im frühneuzeitlichen Europa am Beispiel der Hugenottenaufnahme / Dölemeyer, Barbara 2008
Geschichtsschreibung im Exil : Historiker und ihre Texte im Kontext erzwungener Migration / Kersken, Norbert 2008
Flucht vor der Reformation : Zum Schicksal der 1525 nicht beim Deutschen Orden in Preußen verbliebenen Ordensbrüder / Jähnig, Bernhart 2008
"Die Stillen im Lande" : Mennonitische Glaubensflüchtlinge in Danzig im 16. und 17. Jahrhundert / Samerski, Stefan 2008
Nicht in die Ferne - nicht in die Fremde? : Konfessionsmigration im schlesisch-polnischen Grenzraum im 17. Jahrhundert / Deventer, Jörg 2008
Konfession und Migration zwischen Brandenburg-Preußen und Polen-Litauen 1640-1772 : Eine Neubewertung / Bömelburg, Hans-Jürgen 2008
Die staatlichen Behörden und das Problem der konfessionellen Emigration aus Böhmen nach dem Jahr 1620 / Mikulec, Jiří 2008
Konfessionsmigration und religionspolitische Handlungsspielräume : Eine Initiative niederösterreichischer Glaubensflüchtlinge bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden / Strohmeyer, Arno 2008
Die Vertreibung der Hutterer aus Mähren 1622 : Massenexodus oder Abzug der letzten Standhaften? / Winkelbauer, Thomas 2008
Pragmatisierung konfessioneller Autorität : Zuwanderer im Kursachsen des 17. Jahrhunderts im Spiegel des Supplikenwesens / Schunka, Alexander 2008
Exil als Zufluchtsort oder Vermittlungsstelle? : Ungarische Exulanten im Alten Reich während des ausgehenden 17. Jahrhunderts / Kowalská, Eva 2008
Die große Salzburger Emigration von 1731/32 und ihre Vorgeschichte (Ausweisung der Deferegger 1684) / Leeb, Rudolf 2008
Migration und Herrschaftsverdichtung : Ökonomische Voraussetzungen konfessionell bedingter Untertanenmobilität in den Ländern der Habsburgermonarchie 1680-1780 / Pörtner, Regina 2008
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[94 Verknüpfung zu externen Ressourcen] 2008
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[99e Änderungsdatum] 20090525/13:45:48
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