Einträge zu dem Titel "Individualität : Ein bürgerliches Orientierungsmuster ; Zur Epochencharakteristik von Empfindsamkeit und Sturm und Drang / Willems, Marianne (2006)":

[Allegro-Code Code Beschreibung] Inhalt
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[20 Hauptsachtitel. Körperschaftliche Ergänzung : Zusatz] Individualität : Ein bürgerliches Orientierungsmuster ; Zur Epochencharakteristik von Empfindsamkeit und Sturm und Drang
[31 Schlagwörter, Thesaurusbegriffe] Bürgertum > Kleinbürgertum; Bürgerlichkeit; Großbürgertum; Bourgeoisie
Individualismus
Empfindsamkeit > Sensibilität; Feinfühligkeit; Empfindlichkeit > Emotionen > Empfindsamkeit bezeichnet eine Tendenz der europäischen Aufklärung. Sie reicht etwa von 1720 bis zur Französischen Revolution, in Frankreich und England tritt sie bereits ab etwa 1700 auf. Nach Auffassung der Empfindsamkeit ist das überschwängliche Gefühl kein Makel für den, der es hat, sondern zeichnet ihn als sittlichen Menschen aus. Der Betonung der Öffentlichkeit im Absolutismus setzte die Empfindsamkeit eine Betonung des Privatlebens entgegen. Deutsche Dichter, die der Empfindsamkeit nahe stehen, waren Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803), Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) und Sophie de La Roche (1730-1807), die erste Autorin eines Briefromans in deutscher Sprache. Johann Timotheus Hermes hat mit seinem Roman Sophiens Reise von Memel nach Sachsen eines der erfolgreichsten und bedeutendsten Werke dieser Literaturepoche verfasst. Der Einfluder Empfindsamkeit zeigt sich noch in Goethes Jugendwerk Die Leiden des jungen Werthers (1774), einem Hauptwerk des Sturm und Drang. Der Roman ist der literarische Höhepunkt des "Zeitalter der Empfindlichkeit" (Renate Krüger) und der Beginn ihres Rückganges als Kunstepoche (Goethe in "Dichtung und Wahrheit").
Sturm und Drang > Aufklärung > Sturm und Drang, auch Geniezeit oder Genieperiode, bezeichnet eine Strömung der deutschen Literatur in der Epoche der Aufklärung, die etwa von 1767 bis 1785 hauptsächlich von jungen, etwa 20- bis 30-jährigen Autoren getragen wurde. n der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist das philosophische und literarische Leben im deutschen Sprachraum weitestgehend von der Aufklärung bestimmt. Der Verstand ist die bestimmende Größe der Zeit, durch dessen freien Einsatz, wie Kant später formuliert, der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeitδ erreicht werden soll. Literatur sollte den Leser moralisch bilden, ihn erhellen und seine Vernunft wecken. Herder, der zu einem Wegbereiter des Sturm und Drang wurde, kritisierte die Arroganz der Aufklärung gegenüber dem einfachen Volk und forderte dazu auf, auch die "Ächtheit" und Tiefe von Volkslied und -dichtung als Kunst anzuerkennen. Auch Heinrich Wilhelm von Gerstenbergs Ugolino (1768) kann man in die Frühphase des Sturm und Drang einordnen.Die Autoren des Sturm und Drang kamen hauptsächlich aus dem Mittel- und Kleinbürgertum. Sie suchten ihre literarische Tätigkeit finanziell unter anderem durch Hauslehrer- oder Pfarrstellen abzusichern, da sie von der Literatur nicht leben konnten. Ihnen fehlte die breite soziale Resonanz, weshalb ihre Bewegung eher auf Bekannte und Freunde beschränkt blieb, mit denen man sich zu Männerbünden, wie dem Göttinger Hainbund, zusammenschloss. Zentren des Sturm und Drang waren Straßburg, Göttingen und Frankfurt am Main.
[37 Sprache(n) des Textes] Deutsch
[40 Hauptverfasser] Willems, Marianne
[708 Detaillierte Quellenangaben Seiten] 171-200
[76 Erscheinungsjahr] 2006
[84 Sachtitel des übergeordn. Werkes [/ Verf.Name] [ ; Zählung] ode _IdNr des übergeordneten Werkes] a00449964l
Bürgerlichkeit im 18. Jahrhundert / Friedrich, Hans-Edwin; Jannidis, Fotis; Willems, Marianne 2006
Bürgerlichkeit im 18. Jahrhundert / Friedrich, Hans-Edwin; Jannidis, Fotis; Willems, Marianne 2006
Anmerkungen zum Verhältnis von Sozial- und Kulturgeschichte / Ruppert, Wolfgang 2006
Bürgerliche Kultur als menschliche Bildung / Hahn, Alois 2006
Kultur und bürgerliche Vergesellschaftung / Maurer, Michael 2006
Das Glück des Bürgers : Der aufklärerische Eudämonismus als Formationselement von Bürgerlichkeit und seine Charakteristika / Zwierlein, Cornel 2006
Die Bildung des Bürgers : Wissensvermittlung im Medium der "Moralischen Wochenschrift" / Vollhardt, Friedrich 2006
"Nur der wahre Weltbürger kann ein guter Staatsbürger sein" : Zur Reflexion des Bürgerbegriffs im Werk Christoph Martin Wielands / Friedrich, Hans-Edwin 2006
Faktum und Fiktion : Die Darstellung bürgerlicher Schichten zur Zeit des Sturm und Drang / MacCarthy, John A. 2006
"Ich" : Zur kommunikativen Konstruktion von Individualität ; Auch ein Beitrag zur kulturellen Selbsterfindung des "neuen" Bürgertums im 18. Jahrhundert / Linke, Angelika 2006
Einheit der Poetik und Geburt der Nationalliteraturen : Juan Andrés' Ansatz zwischen Deskriptio und normativer Wertung versus Herders Universalismus / Siguan, Marisa 2006
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[94 Verknüpfung zu externen Ressourcen] 2006
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[94i ] bec D20070228
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[99e Änderungsdatum] 20101213/09:54:45 bec
[99n Zugangsdatum (Erfassungsdatum)] 20061130/10:15:47
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