Einträge zu dem Titel "Die Böhmischen Brüder und ihre Beziehungen zu Deutschland / Patzelt, Herbert (1991)":

[Allegro-Code Code Beschreibung] Inhalt
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[20 Hauptsachtitel. Körperschaftliche Ergänzung : Zusatz] Die Böhmischen Brüder und ihre Beziehungen zu Deutschland
[31 Schlagwörter, Thesaurusbegriffe] Böhmische Brüder > Brüder-Unität; Mährische Brüder > Religiöse Bewegungen > Böhmische Brüder (auch Mährische Brüder, tschechisch Jednota bratrská) waren eine religiöse Gemeinschaft, die im 15. und 16. Jahrhundert insbesondere in Böhmen auftrat und sich aus Mitgliedern der Taboriten und Waldenser bildete. Kennzeichen der Böhmischen Brüder in Lehre und Lebensweise waren eine am Urchristentum orientierte religiöse Auffassung, Kirchenzucht, die Verweigerung der Leistung von Kriegsdienst und Eid sowie die Ablehnung, öffentliche Ämter zu bekleiden. Gegen die Vertreter der strengen Grundsätze richtete sich bald eine Gruppe, die mildere Elemente einführen wollte, die so genannte Brüderunität (Unitas fratrum). Auf der Synode zu Reichenau 1494 kam diese Gruppe unter Lukas von Prag an die Macht, der zweiter Begründer der Bruderschaft war. Bis zu seinem Tod am 11. Dezember 1528 übte er großen Einfluauf die Bruderschaft aus. Statt eines Bischofs bestand die oberste Leitung der Bruderunität aus einem Rat von vier Senioren. 548 mussten viele Brüder infolge der erneuten Verfolgung durch Böhmen nach Polen und ins Herzogtum Preußen auswandern. Dort schlossen sie 1570 mit den Lutheranern und den Reformierten den Consensus von Sandomir, durch den sie 1573 in den "Dissidentenfrieden" der Konföderation von Warschau einbezogen wurden. Auch in Böhmen erreichte man die Duldung durch die Confessio Bohemica im Jahr 1575, die einen Vergleich der Brüder mit den Lutheranern, den Reformierten und den Calixtinern darstellt. Aufgrund dieser Confessio stellte Kaiser Rudolf II. 1609 den Majestätsbrief aus. Als Brüdergemeine erlebten sie später in Herrnhut unter Nikolaus Ludwig von Zinzendorf eine zweite Blüte, einige von ihnen siedelten sich 1737 bei Berlin in Böhmisch Rixdorf an. Vereinzelt kamen die Böhmischen Brüder auch unter Joseph II. wieder zum Vorschein, mussten sich aber zu einer der beiden ausschließlich geduldeten evangelischen Konfessionen bekennen: der Augsburgischen (lutherischen) oder der Helvetischen (reformierten). In der Tradition der Böhmischen Brüder verwurzelt, versteht sich auch die 1918 aus der Union der reformierten und lutherischen Gemeinden in Böhmen und Mähren hervorgegangene Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder.
[37 Sprache(n) des Textes] Deutsch
[40 Hauptverfasser] Patzelt, Herbert (JDG | GND)
[708 Detaillierte Quellenangaben Seiten] 47-69
[76 Erscheinungsjahr] 1991
[84 Sachtitel des übergeordn. Werkes [/ Verf.Name] [ ; Zählung] ode _IdNr des übergeordneten Werkes] 00120145
Kirchen und Bekenntnisgruppen im Osten des Deutschen Reiches : Ihre Beziehungen zu Staat und Gesellschaft ; 10 Beiträge / Jähnig, Bernhart; Spieler, Silke 1991
Preußens Pilgerväter : Die Hugenotten in Brandenburg, Pommern und (Ost-)-Preußen / Klingebiel, Thomas 1991
Um Kirche und Bekenntnis : Die preußischen Altlutheraner zwischen Selbstbehauptung und Staatstreue / Klän, Werner 1991
Religiöse Minderheiten und Politik in Danzig / Hecker, Hans 1991
Die Sozial- und Wirtschaftsstruktur und die kulturellen Ausstrahlungen der Herrnhuter Brüdergemeine in Schlesien im 18. und 19. Jahrhundert / Philipp, Guntram 1991
Die Reformierten in Schlesien / Hütter-Wolandt, Ulrich 1991
Kirche und Konfession in den deutschen Ostgebieten / Stupperich, Robert 1991
Die Vertreibung der Salzburger Protestanten und ihre Aufnahme in Preußen / Brandtner, Gerhard 1991
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